Anamnese in der Psychologie ist psychologisch. Was ist das, Definition, Beispiel, Beispiele

Anamnese in der Psychologie ist eine Sammlung von Daten über einen Klienten, die ein Spezialist erhält im Zuge verschiedener Forschungsmethoden. Aus dem Griechischen übersetzt wird der Begriff mit "Erinnerung" übersetzt. Ursprünglich wurde das Konzept in der Medizin verwendet, später wurde es jedoch in verwandten Wissenschaftsbereichen angewendet.

Definition

Anamnese in der Psychologie ist ein Konzept, das von Psychologen wie N. ICH BIN. Semago, ich. UND. Mamaichuk, A. L. Wenger, G. A. Zuckermann. Z. Freud und J. Breuer beschrieb die Definition als Erinnerung an vergangene Ereignisse, die neurotische Manifestationen in der Gegenwart beeinflussten.

B. V. Zeigarnik, ein Vertreter der russischen Schule der Psychologie, definierte den Begriff als Information, die einen "Längsabschnitt" des Lebensweges einer Person kennzeichnet. D. B. Elkonin nannte eine Anamnese die Geschichte des Lebens und der Entwicklung eines Kindes oder eines Erwachsenen.

V. Myasishchev glaubte, dass die Anamnese als Lebensgeschichte einer Person die Hauptmethode der Erforschung und des Studiums der Persönlichkeit ist. M. A. Kotik stellte fest, dass die anamnestische Methode der biografischen Methode ähnlich ist, da sie die stattfindenden Ereignisse mit früheren Ereignissen verbindet.

S. L. Rubintstein wies darauf hin, dass die Anamnese in der Psychologie auf dem Prinzip des Determinismus beruht. Ihm zufolge muss man sich beim Studium der Persönlichkeit darauf verlassen, dass äußere Ereignisse immer durch innere Prozesse vermittelt werden. Mit anderen Worten, jede äußere Beeinflussung und Wirkung hängt von der Geschichte der Person und ihren inneren Eigenschaften ab.

L.S. Vygotsky betrachtete die Erhebung von Anamnesedaten nicht als einseitig subjektiv, sondern als dynamischen Prozess. Bei der Datenerhebung berücksichtigte der Psychologe Vererbung, intrauterine Entwicklung, Umweltbedingungen und menschliche Erziehung.

S. N. Kostromin und A. F. Anufriev identifizierte 2 Arten von psychologischer Vorgeschichte:

1. Zielsetzung - Daten von Außenstehenden, die das Leben und Wachstum des Kunden verfolgt haben. Dies sind Eltern, Freunde, Verwandte, Nachbarn, Lehrer, Kollegen.
2. Subjektiv - Informationen, die der Proband selbst über sich selbst erzählt hat.

V. N. Myasishchev und E.P. Feoktistov schlug ein System von Kommunikationsformen zwischen externen und internen Faktoren vor, die die Persönlichkeitsbildung beeinflussen.

Kontakt Formular	Beschreibung
Akkumulation	Ein Ereignis, bei dem einige äußere Bedingungen die Entwicklung bestimmter Eigenschaften beeinflussen. Egozentrik entsteht beispielsweise gleichzeitig aus mehreren Faktoren: der Zusammensetzung der Familie, der Anwesenheit von Geschwistern, dem Erziehungsstil, dem Kommunikationsstil von Personen mit höherem Status und der Einordnung in eine soziale Gruppe.
Unterordnung	Eine Situation, in der eine Eigenschaft dominant wird und das Auftreten mehrerer anderer äußerer Bedingungen beeinflusst. Zusammen bilden sie ein spezifisches Merkmal einer Person. Zum Beispiel provoziert Alkoholismus der Eltern das Auftreten materieller Schwierigkeiten, Desinteresse am Kind und das Unglück des innerfamiliären Klimas. Unterordnung ist hier ein mögliches asoziales Verhalten.
Antagonistische Verbindung	Ein Ereignis, aufgrund dessen äußere Bedingungen die Entstehung und Entwicklung von Persönlichkeitsmerkmalen negativ beeinflussen. Beispielsweise verkürzen zu viele außerschulische Aktivitäten die Zeit, die ein Kind mit der Familie verbringt. Dies führt zu Problemen im psycho-emotionalen Zustand.

V. V. Kovalev identifizierte mehrere Arten von Anamnese:

1. Familie - verwendet, um Daten zu Familiengeschichte, Situation, Beziehungen, Rollenpositionen in der Familie, Bildungseinstellungen zu sammeln.
2. Privatgelände - beinhaltet Informationen über die Entwicklung und Ausbildung der Persönlichkeitsmerkmale einer Person, einschließlich der Einschätzung ihrer psychischen Verfassung durch die Person selbst.
3. Aktiv - Informationen über die Merkmale der führenden Tätigkeit (von besonderer Bedeutung) einer Person in dieser Entwicklungsphase.

Warum brauchst du

Anamnese in der Psychologie sind Informationen über eine Person und ihren Zustand, die aus seinen Worten aufgezeichnet und während einer Umfrage herausgefunden werden. Die im Rahmen der Anamnese erhobenen Informationen umfassen allgemeine Daten über eine Person, ihre Persönlichkeitsbildung. Bei der Informationsbeschaffung müssen wichtige Meilensteine ​​im Leben des Klienten, die Lebensbedingungen, das soziale Umfeld, der Erziehungsstil der Familie, die außerfamiliären Beziehungen beachtet werden.

Die Hauptaufgabe der Methode besteht darin, die individuellen psychologischen Eigenschaften einer Person zu klären. Eine Anamnese ist notwendig, um die Erstdiagnose zu stellen, um die Ursachen und Mechanismen der Symptome zu verstehen, mit denen der Patient zu einem Spezialisten kam oder überwiesen wurde.

Die Erhebung von Daten in der Psychologie gilt als die Anfangsphase des Prozesses der Psychodiagnostik. Im Zuge der Anamnese entsteht die Interaktion zwischen Klient und Berater, der Kontakt entfaltet sich. Die Hauptrolle der Anamnese zeigt sich in der Phase der Aufstellung von Hypothesen über den Zustand des Klienten.

Die offenbarten Informationen ermöglichen es Ihnen, die Annahmen über die ursprünglichen Ursachen der mentalen Formationen der Persönlichkeit zu bestätigen oder zu widerlegen. Die Methode macht es möglich zu verstehen, was genau den Weg der menschlichen Entwicklung bestimmt hat, welche Ereignisse im Leben des Kindes und in welchem ​​​​Ausmaß die Veränderung der Psyche beeinflusst wurde.

In der klinischen Psychologie wird die Anamnese verwendet, um eine korrekte Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung zu verschreiben. Die korrekt durchgeführte Informationssammlung gibt Aufschluss über die Ursache des Ausbruchs der Krankheit, die Merkmale ihres Verlaufs, den emotionalen und körperlichen Zustand des Patienten.

Der Wert der Anamnese in der Psychologie liegt darin, dass in ihrem Verlauf die genetische Methode der Erforschung der Tatsachen der Psyche verwirklicht wird. Ihm zufolge wird jedes mentale Phänomen als ein Prozess angesehen, in dem der Psychologe versucht, alle Momente der Entwicklung, den Wechsel der Stadien wiederherzustellen. Das heißt, diese Tatsache ermöglicht es, ein bestimmtes Ereignis in einer bestimmten Geschichte zu berücksichtigen.

Struktur

Anamnese in der Psychologie sind Informationen über einen Klienten, die nach einem bestimmten Schema gesammelt werden. Die Erhebungsstruktur wird in ihrer ursprünglichen Form verwendet oder vom Psychologen fallspezifisch angepasst. Das Diagramm spiegelt wichtige Ereignisse im Leben des Kunden wider, den Zeitpunkt des Auftretens des Problems und die Verschlechterung des Zustands. Die gewonnenen Daten erleichtern die Arbeit des Psychologen im Beratungsprozess.

MM. Semago und N. Ya. Semago schrieb, dass der Psychologe während der Anamnese auf die Hauptentwicklungsstadien achten sollte, die die Besonderheiten der Öffnung der Psyche widerspiegeln. Sie werden als Schlüsselpunkte bezeichnet. Dies sind die wichtigsten und bestimmenden Momente der Bildung der Psyche, in denen sich die wichtigsten mentalen Formationen qualitativ ändern.

Dazu gehören Perioden:

• 2,5-3 Monate;
• 7-8 Monate;
• 1 Jahr;
• 18-24 Monate;
• 2,5-3 Jahre;
• 5,5-6,5 Jahre alt;
• 9-10 Jahre alt.

Der Standardentwurf einer psychologischen Anamnese ist wie folgt:

1. Demografische Daten:

• Alter;
• Familienstand;
• Ausbildung;
• Beruf.

1. Aktuelle Verstöße und Probleme:

• das Auftreten, die Entwicklung und die Dauer von Schwierigkeiten;
• Ereignisse im Leben, die mit der Entstehung, Verschlimmerung und Lösung von Schwierigkeiten auftraten;
• das Alter, in dem die Probleme auftraten;
• eine Änderung der Einstellung gegenüber bedeutenden Menschen, eine Änderung der Interessen, eine Verschlechterung des Schlafs und des Appetits aufgrund des Auftretens von Schwierigkeiten;
• der Grund für die Kontaktaufnahme mit einem Psychologen und die Anfrage des Klienten;
• Versuche, das Problem selbst oder mit Hilfe anderer Spezialisten zu lösen;
• die Einnahme von Medikamenten;
• Informationen über die Familie (Alkoholismus, psychische Erkrankungen, Suizid, Drogensucht).

1. Psychosoziale Anamnese (Erhebung von Informationen über zwischenmenschliche Beziehungen):

• frühe Kindheit (Umstände, Geburtsreihenfolge, Eltern, familiäre Beziehungen);
• Vorschulkindheit (Schwestern und Brüder haben, bedeutende Familiensituationen, erste Erinnerungen);
• frühe Schulzeit (schulische Leistungen, Probleme mit Gleichaltrigen und Lehrern, familiäre Beziehungen);
• Adoleszenz und Adoleszenz (Beziehungen zu Freunden und Gleichaltrigen, Eltern, Menschen des anderen Geschlechts, schulische Leistungen, Bestrebungen);
• Erwachsensein (Beziehungen in der Gesellschaft, Zufriedenheit mit Ehe und Arbeit, Familienbeziehungen, Sexualleben, Verlust bedeutender Menschen, wirtschaftliche Lebensbedingungen, altersbedingte Veränderungen, Drogen- und Alkoholkonsum, psychische Krisen, Pläne für Zukunft).

Der Inhalt und die Menge der während der Anamnese gewonnenen Informationen werden durch die Aufgaben der Diagnose, die Einstellungen des Therapeuten und die Arbeitsweise des Psychologen bestimmt. Zum Beispiel A. Adler und seine Anhänger glaubten, dass der Lebensstil eines Menschen von der Geburtsreihenfolge in der Familie beeinflusst wurde.

Nach Ansicht des Psychologen ist die Geburtsreihenfolge wichtig, da sie mit der Bildung der Haupteinstellungen der Persönlichkeit verbunden ist. Ältere Kinder zeichnen sich in der Regel durch ein Verantwortungsbewusstsein aus, das dadurch entsteht, dass Eltern bei der Betreuung jüngerer Geschwister unterstützt werden. Diese Kinder sind anfällig für Ordnung, Stabilität und Konservatismus.

Zweite Kinder sind von Geburt an anfällig für Geschwistertraumata - Rivalität mit einem älteren Bruder oder einer älteren Schwester. Aufgrund des Altersunterschieds der Jüngeren ist ständig ein erfolgreicherer Konkurrent anwesend. Daher sind diese Kinder ehrgeizig, sie wissen, wie man sich behauptet, sie suchen ständig nach neuen Aufgaben.

Jüngere Kinder sind von Kindheit an von universeller Liebe umgeben. Trotz der günstigen Situation trägt diese Situation zur Bildung einer ständigen Hoffnung auf Liebe und Nachsicht zur Umwelt bei.

Das einzige Kind bekommt die ganze Aufmerksamkeit der Eltern. Er hat viele soziale Kontakte, aber wenig Kommunikationserfahrung. Solche Kinder werden oft verwöhnt, sie erwarten, dass die Welt alles für sie tut, aber dann werden sie enttäuscht und werden feindselig.

T. Leary schlug aufgrund eingehender Analysen eine andere Struktur der Anamnese vor:

• Informationen über das Verhalten in der Gesellschaft;
• Angaben zum Selbstwertgefühl;
• während des Testens gewonnene Daten durch thematischen Apperzeptionstest und Traumanalyse;
• Informationen über das Unbewusste;
• Informationen über das Wertesystem des Einzelnen.

Methoden und Methoden

Anamnese ist eine Information über die retrospektiven Eigenschaften des Subjekts, die Bedingungen für die Bildung und Entwicklung der Persönlichkeit in der Psychologie. Die Hauptaufgabe des Psychologen besteht darin, die Ereignisse festzustellen, die den Weg der Psyche beeinflusst haben, dh die wesentlichen Faktoren im Leben des Kindes.

In der psychologischen Anamnese kommen verschiedene konversationelle und dokumentarische Methoden zum Einsatz. Sie helfen, das Problem einer Person besser zu verstehen und ihre Ursprünge zu verstehen. Die im Zuge der Kommunikation gewonnenen Informationen werden analysiert und anschließend auf ungelöste Probleme hingewiesen. Sie versuchen, sie mit Methoden wie Beobachtung, Experiment und Analyse der Aktivitätsprodukte zu zerlegen.

Bei der Informationsbeschaffung ist es notwendig, mit verfügbaren Informationen zu arbeiten, die einer sinnvollen Interpretation durch einen Psychologen unterzogen werden können und auch der fachlichen Kompetenz eines Facharztes entsprechen.

Gespräch

Die wichtigsten Daten der Anamnese werden während des Gesprächs erhoben. Sie erfolgt in freier Form oder in Form von Antworten auf Fragen. Jeder Psychologe hat sein eigenes indikatives Erhebungsmuster, das flexibel und variabel sein sollte. Der Verlauf des Gesprächs hängt von den Antworten des Klienten auf die Fragen des Therapeuten ab.

Für einen erfolgreichen Umzug müssen Sie folgende Bedingungen erfüllen:

1. Bereitschaft. Der Psychologe stellt nur vorbereitete und durchdachte Fragen. Form und Inhalt werden durch Aufgabenstellung, Position und Alter des Befragten bestimmt. Im Laufe des Gesprächs verändern, transformieren und ergänzen sich die Fragen je nach Antworten des Klienten.
2. Leichte, lebhafte Gespräche. Das Gespräch sollte in einer freundlichen, vertrauensvollen und aufrichtigen Atmosphäre stattfinden, die den Klienten nicht stört. Dies ist besonders wichtig, wenn Informationen subjektiv gesammelt werden.
3. Das Gespräch sollte dem Muster folgen. Der Psychologe sollte eine vorgefertigte oder selbst vorbereitete Gesprächsstruktur verwenden. Dies ist normalerweise ein indikatives Diagramm, das sich je nach den Antworten auf die Fragen ändert.
4. Beim Gespräch ist es notwendig, die individuellen psychologischen Eigenschaften des Klienten zu berücksichtigen.
5. Die Antworten werden mittels Audioaufzeichnung oder der Einführung eines Protokolls aufgezeichnet. Manchmal geschieht dies nach dem Ende des Dialogs.

Verschiedene Psychologen können unterschiedliche Informationen aus dem Gespräch extrahieren.

Die Diskrepanz tritt aus mehreren Gründen auf:

1. Verschiedene Möglichkeiten, einen Kunden zu interviewen.
2. Der Einfluss der Persönlichkeit des Therapeuten auf den Klienten.
3. Festlegen verschiedener Manifestationen im Verhalten des Befragten.
4. Der Unterschied in der Interpretation der erhaltenen Informationen.

In der psychologischen Anamnese gehen den Gesprächs- und Gesprächstechniken Test- und projektivdiagnostische Verfahren voraus.

Geschichte

Eine freie Geschichte einer Person über sich selbst und das Problem, mit dem sie konfrontiert war, ermöglicht es, sich zu öffnen, zu manifestieren. Aus den erhaltenen Daten zieht der Psychologe Rückschlüsse auf die Persönlichkeitsmerkmale, die Einstellung zum Problem, nähert sich der Formation der Anfrage.

Befragung

Es wird verwendet, um Informationen zu erhalten, die der Kunde in der Geschichte nicht bemerkt oder ignoriert. Dieses Verfahren ermöglicht es, aussagekräftige Informationen für die Diagnosestellung präzise hervorzuheben.

Dokumentenanalyse

Erweitert die Umfragedatenbank, ist ein Repository mit objektiven Informationen über den Kunden.

Neben Gesprächstechniken gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Informationen zu sammeln:

• Beobachtung des Verhaltens, Merkmale der Reaktion auf Reize, nonverbale Manifestationen;
• Prüfung der Aufzeichnungen anderer Fachleute, die eine Person zur Konsultation überwiesen haben;
• psychodiagnostische Methoden.

Zur Durchführung der Psychodiagnostik im Rahmen der Anamnese verwenden Sie:

• Intelligenztests, Fähigkeiten, kognitive Sphäre;
• Persönlichkeitstests zur Identifizierung verschiedener Bereiche - motivierend, emotional-willkürlich, Charaktereigenschaften, Charakter, Selbstwertgefühl, soziales Interesse;
• situative Techniken zum Bestimmen des aktuellen Zustands des Subjekts;
• projektive Tests - Zeichentechniken, Essays, Traumanalysen.

Anamnese sind Informationen über das Leben und die Entwicklung einer Person, die während eines Gesprächs oder verschiedener psychologischer Tests gewonnen werden. Die erhaltenen Informationen werden verwendet, um die Ursprünge des menschlichen Problems besser zu verstehen. Eine richtig erhobene Anamnese hilft, die spannende Situation für den Klienten aufzulösen, seinen emotionalen Zustand zu verbessern.

Anamnese-Video

Beschwerdesammlung und Anamnese in der Psychiatrie: